Die Herzklappen sind so etwas wie der Motor des Herzens. Sie leisten Tag für Tag unglaubliche Schwerarbeit, um den gesamten Blutkreislauf und den menschlichen Organismus am Leben zu erhalten. Warum das so ist, wird verständlich, wenn man sich den Blutkreislauf noch einmal vergegenwärtigt.
Von der rechten Herzseite mit dem Vorhof und der Herzkammer wird sauerstoffarmes Blut in die Lunge gepumpt. Mit Sauerstoff angereichertes Blut wird dagegen aus der Lunge auf die linke Seite des Herzens geleitet. Von dort gelangt es über die Aorta in den gesamten Körper bis in die kleinsten Zellen und Nervengefäße. Am Ein- und Ausgang der Herzkammern befinden sich die Herzklappen. Sie fungieren als Rückhalteventil, damit das Blut nicht im Herzen gestaut wird, sondern vorwärts in die Lunge und in den Körper fließt. Pro Minute öffnen und schließen sich die Herzklappen rund 80 Mal. Rechnet man das auf einen ganzen Tag hoch, muss jede der vier Herzklappen rund 100.000 Mal öffnen und schließen. Es gibt wohl kein technisches Gerät auf der ganzen Welt, das diese enorme Leistung auch nur annähernd erbringt, ohne von Zeit zu Zeit gewartet, repariert oder vollständig ersetzt zu werden!
Unsere Herzklappen haben die beeindruckende Fähigkeit, sich selbst zu regenerieren und zu reparieren. Selbst wenn sie einmal ein wenig angegriffen sind, kann sich der Körper immer noch in einem gewissen Ausmaß selbst helfen und sich selbst regenerieren. Dadurch können die Herzklappen ihre eigentliche Funktion ein ganzes Leben lang ausüben, ohne ernsthaft Schaden zu nehmen. Deutlich wird das vor allem bei Menschen, die auch als Senioren noch rüstig und aktiv sind und die keine nennenswerten Herzprobleme haben. Man kann durch eine gesunde Lebensweise und regelmäßigen Sport selbst recht viel dazu beitragen, dass das Herz und damit auch die Herzklappen auf Dauer gesund bleiben und ihre Funktion ohne fremde Hilfe erfüllen.
Wenn die Herzklappen nicht mehr in der Lage sind, sich umfassend zu regenerieren und sich selbst zu reparieren, spricht man von einem Herzklappenfehler. Er kann sich auf unterschiedliche Art und Weise bemerkbar machen. Es hängt sehr davon ab, welche Herzklappe betroffen ist, in welchem Ausmaß sie in ihrer Funktion eingeschränkt ist und wie schnell der Fehler an der Herzklappe entstanden ist. Entsprechend vielfältig sind die Symptome und die Beschwerden, die durch einen Herzklappenfehler auftreten können. Selbst schwerwiegende Defekte der Herzklappen müssen übrigens nicht oder erst nach längerer Zeit auffallen, so dass es im schlimmsten Fall sein kann, dass das Herz schon in Mitleidenschaft gezogen ist und nicht mehr seine volle Leistung erbringen kann, weil ein Herzklappenfehler nicht frühzeitig entdeckt und behandelt wurde.
Typische Anzeichen für einen Herzklappenfehler sind zum Beispiel eine beeinträchtigte Herzleistung oder eine Herzschwäche. Auch Luftnot, ständige Abgeschlagenheit oder Müdigkeit, beginnende Herz-Rhythmus-Störungen, Wasser in den Beinen oder im Bauchraum können auf einen Herzklappenfehler hindeuten. Wenn solche Symptome auftreten, sollte man nicht zögern und sich an einen erfahrenen Kardiologen wenden. Er hat einige Möglichkeiten, durch gezielte Untersuchungen herauszufinden, ob eine oder mehrere Herzklappen in ihrer Funktion gestört sind.
Die häufigste Art der Untersuchung bei einem vermuteten Herzklappenfehler ist die Ultraschalluntersuchung. Es gibt dazu verschiedene Methoden, die der Kardiologe in Abhängigkeit von seiner ersten Diagnose empfiehlt und durchführt. Die Ultraschalluntersuchungen bauen im Prinzip aufeinander auf. Bringt die erste Untersuchung noch nicht die gewünschte Aussage, kann man mit weiteren Untersuchungen immer genauer hinschauen, ob die Herzklappen in Ordnung sind und ihre Funktion noch vollständig erfüllen können oder ob erste Beeinträchtigungen sichtbar sind. Wenn das der Fall ist, gibt es natürlich Möglichkeiten, einen Herzklappenfehler operativ zu behandeln, um die Beschwerden zu beseitigen oder wenigstens zu lindern. Nach einer Operation sollte das Herz wieder in der Lage sein, seine Aufgabe zu erfüllen, damit Symptome wie Luftnot, allgemeine Müdigkeit und Erschöpfung oder auch Wasser in den Beinen so weit wie möglich nicht mehr auftreten.
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